Lot 9544 Limit € 420
Skulptur, Eichenholz, ohne Titel, mit verschiedenen Werkzeugen bearbeitete Holzstele, abstrakte figürliche Darstellung, montiert auf Holzsockel, unterhalb des Sockels bez. "Brockhage 1986", H ca. 66 cm, die Plastik entstand anlässlich des Holzsymposiums Bermsgrün 1986, schon damals war es von Brockhage gewollt, dass die Plastik später nach Einsetzen des Alterungsprozesses der Holzoberfläche mit Knochenleim und schwarzem Pigment behandelt wird, dies erfolgte vom Künstler selbst Anfang der 1990er Jahre, vgl. dazu: "H. Brockhage, Umgang mit Holz, 2004", Bildhauer und Formgestalter, nach dem Kriegsdienst ab 1945 Lehre zum Holzbildhauer und Drechsler, anschließend von 1947-52 Studium an der HBK Dresden u.a. bei Mart Stam, Entwicklung des Schaukelwagens (1957 ausgezeichnet), 1950/51 Student im Seminar von Marianne Brandt, mit der er bis zu deren Tod freundschaftlich verbunden war, 1967-77 Dozent an der HS Burg Giebichenstein in Halle, ab 1968 erste bauplastische Arbeiten in Holz und Beton, 1971 erste Ausstellung im Grassi-Museum Leipzig, Mitbegründer der Chemnitzer Galerie Oben, 1977 Berufung zum Professor an der FS für angewandte Kunst Schneeberg, ab 1985 freifigürliche Arbeiten und Montagen, ab 2000 Publikation mehrerer Bücher u.a. über Marianne Brandt, die Schnitzkunst im Erzgebirge und sein eigenes Schaffen, zahlreiche Ausstellungen, u.a. 2015/16 im Deutschen Bundestag. Neben Beton und Bronze verwendete Brockhage vor allem Holz als traditionellen Werkstoff seiner erzgebirgischen Heimat. Die oftmals nur grob behauenen Stämme, aus denen er seine Kunstwerke schuf, spiegeln stets die Eigentümlichkeiten des Naturwerkstoffs wider.