Lot 2532 Limit € 800
Das Bauhaus-Schachspiel, Entwurf: Josef Hartwig 1924, sog. "Version XVI", Holz, tlw. schwarz gebeizt, vollständiger Figurensatz im originalen rechteckigen Kasten aus Buche, im scharnierten Deckel Schlagstempel "HARTWIG BAUHAUS DESSAU GES. GESCH.", Figuren im guten Zustand mit geringen Gebrauchsspuren, Kasten mit Altersspuren, Verschluss inkomplett, Kasten ca. 6,6 x 14,4 x 14,4 cm, Ausfertigung des Bauhaus Dessau 1925-1929, Josef Hartwig studierte nach einer Steinmetz- und Bildhauerlehre an der Kunstakademie München. Ab 1910 war er als Bildhauer in Berlin ansässig. 1921 rief ihn der erste Bauhaus-Direktor Walter Gropius an das Bauhaus Weimar, wo er bis zum Umzug des Bauhaus nach Dessau die Stelle als Werkmeister in der Holz- und Steinbildhauerei innehatte. 1925 wechselte Hartwig an die Kunstschule in Frankfurt (Städelschule), an welcher er bis 1945 die Bildhauerwerkstatt leitete. Bereits 1922 beschäftigte Josef Hartwig sich mit der Gestaltung eines Schachspiels. Nach verschiedenen Formversuchen wurde 1924 auf der Leipziger Messe das "Bauhaus-Schachspiel" vorgestellt, welches radikal mit der bis dahin üblichen Form der gedrechselten und reich verzierten Figuren brach und die Form auf Würfel, Kugel und Zylinder reduzierte. Insgesamt sind sieben Formvarianten des Spiels bekannt. Mit seinem klaren funktionalistischen Design gehört das Bauhaus-Schachspiel zu den Ikonen der Bauhausproduktgeschichte. Vgl. Lit.: Anne Bobzin, Klaus Weber: "Das Bauhaus-Schachspiel von Josef Hartwig", Berlin 2006.