Lot 2505 Limit € 7.500
Öl/Lwd., KLOSTERRUINE HEISTERBACH IM WINTER (1844), links unten signiert C. Hasenpflug und datiert 1844, Altersspuren, doubliert und neu aufgezogen, Rahmen ergänzt, ca. 71 x 80 cm, mit Rahmen ca. 84 x 93 cm. Das Zisterzienserkloster Heisterbach bei Königswinter im Siebengebirge erhielt im 13. Jahrhundert einen imposanten Kirchbau, der in der Größe lediglich vom Kölner Dom übertroffen wurde. Das Kloster wurde 1803 mit der Säkularisation aufgehoben und die Kirche 1809 zum Abbruch an einen französischen Unternehmer verkauft. Die Steine des mächtigen Kirchbaus wurden u.a. für Kanal- und Festungsanlagen verwendet, das Gebäudeensemble dabei tlw. durch Sprengungen abgetragen, bis 1820 Graf Wilhelm Ernst zur Lippe-Biesterfeld das Gelände kaufte und einen englischen Landschaftsgarten anlegte, welcher die Chorruine - das letzte verbliebene Element der riesigen Kirche - mit einbezog. Der Architekturmaler Carl Hasenpflug reiste in den frühen 1830er Jahren nach Köln und ins Siebengebirge auf den Spuren der als urdeutsch empfundenen gotischen Baukunst. In den Gemälden seiner späten Schaffensphase, zumeist winterlichen Ruinenlandschaften, nutzte er das Motiv des Heisterbacher Chorumgangs verschiedene Male. Die Bildkomposition mit der überwölbten romanischen Vorhalle ist dabei eine freie Schöpfung des Künstlers und wurde auch in anderen Gemälden verwendet. Carl Hasenpflug, der im pittoresken mittelalterlichen Halberstadt lebte und arbeitete, zählt zu den bedeutendsten Architekturmalern der Romantik. Nicht nur der preußische König kaufte bei ihm, auch Aufträge von Queen Victoria und aus Nordamerika in den 1830/40er Jahren sind verzeichnet. Bitte beachten Sie hierzu auch unser Video unter https://www.youtube.com/watch?v=UvP1dQk5CAg